"Ihr müsst erzählen, wir schön unser Land ist"
3 Monate in Israel / Palästina mit dem ökumenischen Begleitprogramm EAPPI
„Ihr müsst erzählen, wir schön unser Land ist“. Das sagte uns eine Beduinenfrau in einem Dorf im Umland von Ost-Jerusalem bei unserem letzten Treffen. Sie fügte hinzu: „… und wie schwer unser Leben ist unter der Besatzung.“
Vor zwei Jahren hatte ich mich bei EAPPI, einem Programm des Ökumenischen Rats der Kirchen, als ökumenische Begleiterin in Israel Palästina beworben. Heuer im Frühsommer – von April bis Ende Juni – konnte ich endlich zu meinem Einsatz nach Israel fliegen.
Das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel (EAPPI) unterstützt lokale und internationale Anstrengungen, die israelische Besatzung zu beenden und zu einer Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts durch einen gerechten Frieden beizutragen. Alle Aktivitäten stützen sich auf das Völkerrecht und die einschlägigen UN-Resolutionen.
Der Auftrag des Programms ist es, Palästinenser und Israelis bei gewaltlosen Aktionen zu begleiten und gemeinsame Anstrengungen zur Beendigung der Besatzung zu unternehmen. Als Begleiter:innen beobachten wir die Lage vor Ort, u.a. an den zahllosen Checkpoints, die an vielen Stellen nicht nur an den Grenzen, sondern auch mitten im besetzen Gebiet Palästinas stehen. Wir begleiten palästinensischen Kinder und Jugendliche auf ihren Schulwegen, wir besuchen bedrängte Gemeinwesen und Beduinendörfer und stehen nach Hauszerstörungen betroffen vor Steinhaufen, die noch vor kurzem das Heim von Familien waren. Allein durch unsere strikt gewaltlose Anwesenheit schaffen wir Öffentlichkeit und gewähren so Schutz. Wir melden Verstöße gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht und wir unterstützen Aktionen gewaltlosen Widerstands an der Seite lokaler Friedensaktivisten, christlicher und muslimischer Palästinenser ebenso wie Israelis. Als ökumenische Begleiterinnen üben wir Solidarität mit den Kirchen und allen, die sich gegen die Besatzung wenden.
Neben dem Einsatz im Land ist Öffentlichkeitsarbeit zur Lage vor Ort eine wichtige Aufgabe. Deshalb haben alle Begleitpersonen Berichte aus dem Einsatz geschrieben, die über die Website und auf sozialen Netzwerken veröffentlicht werden (Zum EAPPI Blog).
Nun bin ich zurück. Ich habe viel erlebt und gesehen – das faszinierende Heilige Land mit all seiner Geschichte, 5000 Jahre bis herauf in die Gegenwart. Ich habe viele wunderbare Menschen auf allen Seiten getroffen: Palestineser:innen, Israelis, friedensbegeisterte Menschen und „Internationals“ wie mich.
Nun kann ich aus eigener Anschauung darüber berichten. Ich werde auch in Solln, in unserer Gemeinde einen Vortrag halten. Sie können mich aber auch jederzeit direkt ansprechen, wenn sie interessiert an einem Vortrag in ihrer Gruppe sind.
Weitere Informationen zum Programm finden sich auf der Webseite des Netzwerks: Das EAPPI Netzwerk .
Ihre Elisabeth Kretschmar-Marx